Seit Juni 2020 haben zehn Berufsschulen und zehn Ausbildungsunternehmen aus Hessen in Tandems an selbst gewählten Themen gearbeitet: Bei allen ging es um digitales Lernen und eine bessere Zusammenarbeit der beiden Lernorte. Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung und des Hessischen Landtags würdigten das Engagement der Projektbeteiligten von #HESSENbildung.digital heute in Wiesbaden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung.
“Allen gemeinsam ist das Ziel, die Partnerschaft von Unternehmen und Berufsschulen zu verbessern und die Digitalisierung für die eigene Zusammenarbeit zu nutzen”, erläuterte Jürgen Funk, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HessenChemie für die Projektpartner. Das hessische Projekt ist Teil von “bildung.digital”, einer gemeinsamen Initiative der ARAG SE und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Sie unterstützt seit 2017 Schulen dabei, Konzepte der digitalen Bildung zu entwickeln und zu verankern. Die DKJS begleitet die Schulen in Entwicklungsnetzwerken mit Impulsen, fachlichem Austausch und systematischer Reflexion der eigenen Praxis sowohl im jeweiligen Team als auch im Austausch mit den anderen Teilnehmenden.
“Gemeinsam kann es gelingen, Dinge zu bewegen. Es braucht Initiative, Begleitung und nachhaltige Verankerung. Unser Förderer ARAG SE sowie unsere Kooperationspartner HessenChemie, VCI Hessen und Provadis haben das mit ihren Ressourcen möglich gemacht”, resümiert Frank Hinte, Geschäftsführer der DKJS.
Das Hessische Kultusministerium und das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen begleiteten #HESSENbildung.digital im Zuge des Projektbeirates.
Im Rahmen der hybriden Abschlussveranstaltung, an der 120 Interessierte aus Berufsschulen, Unternehmen, Politik, Wissenschaft, Schulträgern und Verwaltung teilnahmen, wurde auch eine Abschlussbroschüre vorgestellt, in der die Ergebnisse und Erfahrungen der gemeinsamen Arbeit zusammengefasst wurden. Sie enthält auch Empfehlungen an die Politk (www.hessenchemie.de/oeffentlicherbereich/newsroom/publikationen).
“Die zehn hessischen ‘Tandems’ haben während der zweijährigen Projektphase intensiv zusammengearbeitet. Die Synergien, die hierbei entstanden sind, haben dafür gesorgt, dass Auszubildende das in Betrieb und Berufsschule Gelernte direkt und optimal verzahnt anwenden konnten. Das Modell trägt zur Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts bei”, betonte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz auf der heutigen Abschlussveranstaltung.
“Die duale Ausbildung in den Betrieben ist unerlässlich, damit Hessens Unternehmen ihren Bedarf an qualifizierten Fachkräften decken und ihre wirtschaftlichen Chancen wahrnehmen können”, sagte der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann. “Die immer anspruchsvolleren Technologien der ‘Wirtschaft 4.0’ verlangen neue Ansätze und Kompetenzen von Berufsschulen, Betrieben und Auszubildenden. Es bedarf einer noch engeren Zusammenarbeit aller Beteiligten und innovativer Projekte. #HESSENbildung.digital ist ein sehr gutes Beispiel dafür.”
Die Digitalisierung müsse in den Berufsschulen und Unternehmen gleichermaßen von Bedeutung sein, stellte die hessische Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus heraus: “Auszubildende werden in ihren Betrieben mit den Herausforderungen und Möglichkeiten einer digitalen Arbeitswelt konfrontiert. Sie müssen auch in der Berufsschule bestmöglich vorbereitet werden. Denn wer heute in Ausbildung ist, ist die Fachkraft von morgen. Ich begrüße daher die Zusammenarbeit der Lernortpartner im Rahmen von #HESSENbildung.digital.”
Die duale Berufsausbildung bleibt attraktiv, wenn sie sich regelmäßig den wandelnden Anforderungen der modernen Arbeitswelt anpasst und das Lernen von
Theorie und Praxis optimal aufeinander abgestimmt sind. Wie hier die Zusammenarbeit weiter verbessert werden kann, ist auch Thema einer Machbarkeitsstudie, die von der Goethe-Universität Frankfurt a. M., vertreten durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), derzeit mit der hessischen Wirtschaft durchgeführt wird. Initiatoren sind die Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände (VhU), die Arbeitgeberverbände HESSENMETALL und HessenChemie, die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) sowie der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK). Das Vorhaben wird aus Mitteln des Förderprogramms Distr@l der Hessischen Staatskanzlei im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung gefördert.