Pflegeeinrichtungen in Bayern schaffen 5.600 neue Arbeitsplätze in einem Jahr bpa mahnt: Wachstum muss sich weiter beschleunigen

Pflegeeinrichtungen in Bayern schaffen 5.600 neue Arbeitsplätze in einem Jahr bpa mahnt: Wachstum muss sich weiter beschleunigen

Innerhalb eines Jahres sind in bayerischen Pflegeeinrichtungen 5.600 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden. Das teilt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) auf Basis aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit mit. Die Zahl der Beschäftigten im Bereich “Heime und Sozialwesen” stieg demnach zwischen September 2020 und September 2021 stärker an als die Zahlen in der Gesamtwirtschaft. Inzwischen sind in diesem Sektor bayernweit 347.300 Menschen beschäftigt.

“Die erneut gestiegenen Zahlen zeigen, wie attraktiv die Arbeit in der Pflege selbst in der Pandemie ist”, sagt der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri. “Für eine solche Erfolgsgeschichte brauchen wir in der Pflege keinen Tarifzwang und keine politischen Eingriffe. Eigenverantwortliches Arbeiten nah am Menschen und krisenfeste Jobs direkt vor der Haustür – das hat auch im letzten Jahr wieder viele Berufseinsteiger überzeugt.”

Die Entwicklung gehe aber nicht annähernd schnell genug, warnt Kasri. “Das aktuelle Monitoring Pflegepersonalbedarf Bayern geht von deutlich weiter steigenden zusätzlichen Pflegebedürftigen aus. Auf jede jobsuchende Pflegekraft kommen derzeit 18 offenen Stellen”, so der bpa-Landesvorsitzende. “Die Träger bieten attraktive Arbeitsplätze. Jetzt ist die Politik gefragt, Ausbildung und besonders Umschulungen und Anwerbung von Pflegekräften im Ausland wirksam zu unterstützen.”

Die Beschäftigungsentwicklung in der bayerischen Pflege müsse sich genauso dynamisch entwickeln wie der Zuwachs bei den Pflegebedürftigen, fordert der Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle in München, Joachim Görtz. “Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt so rasant an, dass die Träger jetzt massiv unterstützt werden müssen. Wir erwarten von der Landesregierung eigene Anwerbemaßnahmen im Ausland und intensive Unterstützung für den Zuzug internationaler Pflegekräfte. Bei uns in Bayern müssen in allen Regionen zusätzliche Pflegeschulen eingerichtet werden, die für jeden Jahrgang ausreichend Ausbildungsplätze speziell für die Altenpflege vorhalten.”

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Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.500 in Bayern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.

bpa.de / ots